DAMALS, VOR UND WÄHREND DER ENTSTEHUNG ZUM LAND FLEESENSEE
Alle Orte, außer Untergöhren, wurden im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Göhren wird urkundlich am 8. Januar 1296 erstmalig aufgeführt. Gorne, das heutige Göhren wird abgeleitet aus dem slawischen = am Berge und auch Lebbin ist aus dem slawischen = Schwanenort.
Die früher am Kölpinsee gelegenen Orte wanderten mit Ansteigen des Wasserspiegels ins Landesinnere. So findet sich nördlich von Lebbin am Weg zum Kölpinsee ein gut erhaltener Burgwall. Ein zweiter Burgwall aus dem 8. bis 9. Jh. befindet sich östlich von Lebbin nahe Wendhof. Er hat einen Durchmesser von 60 m, eine Höhe von 2 m und ist mit Eichen bewachsen. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts befand sich das Gut Lebbin im Besitz der Familie von Below, dann der von Gamm auf Göhren, später der von Grape. 1822 erwarb Graf Ludwig von Blücher das Gut. Sein Sohn Graf Ludwig II. ließ 1842 außerhalb der Gutsanlage ein Herrenhaus erbauen, musste das Gut 1871 an den Freiherrn Tiele-Winckler veräußern.
Von 1843 bis 1914 hieß das Dorf Blücher, aus dieser Zeit stammt auch das Schloss Blücher, das heute als Hotel genutzt wird und von einem Park umgeben ist. Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Göhren-Lebbin und seinen Ortsteilen ist untrennbar mit der gesellschaftlichen Veränderung gekoppelt - Gutsherrschaft, Altsiedlungszeit und Nachkriegszeit. 1912 brannte das Herrenhaus vollständig aus. Auf den Grundmauern entstand das heutige neobarocke Herrenhaus mit den beiden markanten Türmen. Ab 1926 wurden Herrenhaus und Gut verpachtet und 1934 an Herrn Barfurth verkauft. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Teile des Herrenhauses als Schule genutzt, ein geringerer Teil als Wohnung. Nach 1945 diente es als Konsum, Gaststätte, Arztpraxis, Kindergarten und Sitz der Gemeindeverwaltung.
Bis 1956 wurden 10 Höfe und Stallungen von Neusiedlern errichtet. 1959 begann man mit dem Straßenbau von Penkow nach Göhren-Lebbin, um somit das Dorf an das Straßennetz anzuschließen. Schon seit den 60er Jahren ist Göhren-Lebbin und vor allem Untergöhren als attraktiver Urlaubsstandort geprägt. Betriebe aus allen Teilen der damaligen DDR bauten in einem kurzen Zeitraum ca. 300 Bungalows und mehrere Ferieneinrichtungen. In den 70er Jahren entstanden im Dorf die Verkaufsstelle und die Gaststätte. Nach und nach wurden immer mehr Handwerksbetriebe gegründet. Geprägt war die Gemeinde durch die Pflanzen- und Tierproduktion. 1974 wurde das Herrenhaus saniert und dann als Ferienheim genutzt. Nach 1990 entstand in Göhren-Lebbin eine Ferien- und Freizeitanlage Land Fleesensee, deren Mittelpunkt das Herrenhaus „Schloss Blücher" bildet. Es entstanden neue Ferienhäuser, Hotelanlagen, der Strandbereich wurde neugestaltet, eine Bootsanlegestelle, eine 72-Loch Golfanlage und die heutige SPAworld errichtet.
Die wirtschaftliche Struktur der Gemeinde wird durch Landwirtschaft und Tourismus geprägt. Daneben haben sich einige Gewerbebetriebe niedergelassen. Untergöhren und Göhren-Lebbin präsentierten sich als historisches und doch zugleich modernes Urlaubsresort.