Göhren-Lebbin hieß ursprünglich Lebbin. Der Ort wurde 1293 erstmals erwähnt. Der Nachbarort Untergöhren hieß ehemals Göhren, davor Gorne und wurde am 08. Januar 1296 erstmals urkundlich erwähnt. 


Göhren stammt vom slawischen "gorne" ab, das soviel wie "am Berge" bedeutet. Lebbin könnte vom slawischen "lebet" abgeleitet sein, das "Schwan" bedeutet. 

Die früher am Kölpinsee gelegenen Orte wanderten mit Ansteigen des Wasserspiegels ins Landesinnere. So findet sich nördlich von Lebbin am Weg zum Kölpinsee ein gut erhaltener Burgwall. Ein zweiter Burgwall aus dem 8. bis 9. Jh. befindet sich östlich von Lebbin nahe Wendhof. Er hat einen Durchmesser von 60 m, eine Höhe von 2 m und ist mit Eichen bewachsen. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts befand sich das Gut Lebbin im Besitz der Familie von Below, dann der von Gamm auf Göhren, später der von Grape. 1822 erwarb Graf Ludwig von Blücher das Gut. Sein Sohn Graf Ludwig II. ließ 1842 außerhalb der Gutsanlage ein Herrenhaus erbauen, musste das Gut 1871 an den Freiherrn Tiele-Winckler veräußern.

KURZCHRONIK

  • 1842 - Errichtung des alten Gutshauses durch Graf Ludwig II. von Blücher
  • 1842 bis 1914 - Gemeinde heißt "Blücher"
  • 1912 - Gutshaus brennt nieder: Neuerrichtung des heutigen, neobarocken Gebäudes durch die Familie von Thiele-Winckler
  • 2. Weltkrieg - Gutshaus ist Schule und Wohnraum
  • ab 1945 - Gutshaus ist Lazarett der Roten Armee, später Unterkunft für Flüchtlinge, danach Konsum, Gaststätte, Arztpraxis, Kindergarten, Sitz der Gemeindeverwaltung
  • bis 1956 - Errichtung von 10 Höfen und Stallungen von Neusiedlern 
  • 1956 - Anschluss an das Straßennetz: Beginn des Straßenbaus von Penkow nach Göhren-Lebbin
  • 1960er - DDR-Betriebe errichten in dem beliebten Urlaubsort Bungalows und Ferieneinrichtungen
  • 1970er - Ansiedlung Verkaufsstellen und Gaststätten, Niederlassung mehrere Handwerksbetriebe
  • ab 1974 - Beginn der Sanierung des Gutshauses durch Kohlekontor Berlin, danach durch das Volkseigene Kombinat Sekundärrohstofferfassung Berlin (SERO)
  • 1986 - Eröffnung des Ferienheims der SERO im Gutshaus
  • ab 1989/90 - Schließung/Verkauf der Bungalows, Errichtung neuer Ferienhäuser und Hotelanlagen, Neugestaltung des Strandes, Errichtung Bootsanlegerstelle, Eröffnung des Hotels "Schloss Blücher"
  • 1997 - Grundsanierung "Schloss Blücher" während der Errichtung der Ferien- und Freizeitanlage "Land Fleesensee" 
  • 2000 - Eröffnung der Ferien- und Freizeitanlage "Land Fleesensee" durch Bundeskanzler Gerhard Schröder

Die Entwicklung der Gemeinde, ihrer Wirtschaft und Einwohnerzahl ist untrennbar an gesellschaftliche Entwicklungen gekoppelt: Gutsherrschaft, Altsiedlungszeit, Nachkriegszeit, politische Wende 1989. Bis in die 1970/80er Jahre blieb sie durch Pflanzen- und Tierproduktion geprägt. Seit 1990 wurde Göhren-Lebbin zum Tourismusstandort umstrukturiert.  


Besitzer des Gutes Lebbin bis 1945

14. / 15. Jhd. Göhren: Famlie von Gehrden
bis Mitte 17. Jhd.  Familie von Below, danach Familie von Hamm auf Göhren, anschließend Familie von Grape
ab 1822 Graf Ludwig von Blücher 
ab 1871 Freiherr von Thiele-Winckler
1929 Familie W. Boddin (zur Pacht)
1933 / 34 "Deutsche Erde" Siedlungsgesellschaft mbH, Verkauf des Schlosses an Major Erich Barfurth


GÖHREN-LEBBINS ORTSTEILE

 

UNTERGÖHREN 

Eine besondere Rolle spielt die uferseitige Erschließung des Fleesensees im Ortsteil Untergöhren. Die wunderschönen Liegewiesen mit Badestellen, Sanitär- und gastronomische Anlagen, die ansäßige Wassersportbasis, die Schiffsanlegestelle der regionalen Fahrgastschiffe, Boots- und Angelverleih und das SBS Yachthafenresort mit seinen 100 Liegeplätzen gehören zur heutigen touristischen Infrastruktur von Untergöhren.


POPPENTIN

In Poppentin, dass ursprünglich ein Familiengut der uralten adligen Familie von Pritzbuer ist, befindet sich eine der ältesten Kirchen der Regio, die Feldsteinkirche Poppentin aus dem 13. Jahrhundert. Im hinteren Teil des Friedhofs steht das Grabmal der Familie Tiele-Winckler, eine 1890 errichtete Kopie des Segnenden Christus des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen (1770 - 1844). 


WENDHOF

Wendhof war, wie auch Poppentin, lange Zeit im Besitz von Baron Le Fort, 1871 hat es die Familie Tiele-Winckler erworben, die bekanntlich auch das Schloss in Göhren-Lebbin einst kaufte und später neu errichten ließ.


ROEZ

Der Ortsteil Roez, früher „Rositz“ genannt, verdankte bereits im 19. Jahrhundert seiner günstigen Lage im Dreieck Röbel-Malchow-Waren, dass im Ort eine große Schmiede gebaut wurde. Der Bauentwurf soll auf Schinkel zurückgehen. Diese vorteilhafte Lage kommt auch heute noch der Schmiede zugute.


PENKOW

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Penkow bereits 1309. Die Vorsilbe penk- kann einerseits aus der heiligen Zahl Fünf (indogermanisch), andererseits aus dem altslawischen Brauch des Panken/Penken (die Zukunft aus mit Runen beschnitzten Nussschalen lesen), hergeleitet werden.

 


KISSEROW

Kisserow wurde am 1. April 1959 eingemeindet.